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StABa, Justizvollzugsanstalt St. Georgen-Bayreuth, mit Vorgängerbehörden - K 190

Archiv

Archiv Kürzel: 
StABa
Archivgliederung: 
StA Bamberg

Bestand

Bestandsbezeichnung: 
Justizvollzugsanstalt St. Georgen-Bayreuth, mit Vorgängerbehörden - K 190
Bestandsnummer: 
K 190
Bestandsbeschreibung: 
Seit 1806/07 unterstanden die Strafanstalten dem Innenministerium, seit 1870 dem Justizministerium. 1879 wurden in Bayern die Einlieferungsbezirke der Strafanstalten neu festgelegt. Gefängnisstrafen über drei Monaten sollten in eigenen Strafanstalten verbüßt werden. 1934 wurde die Rechtspflege verreichlicht. Zu den "Besonderen Vollzugsanstalten" gehörten die "Zuchthäuser", "Strafgefängnisse" und "Strafanstalten", "Gefängnisse", "Untersuchungsgefängnisse" und "Verwahranstalten". Ab 1945 war der Strafvollzug wieder Aufgabe der Länder. 1956 wurden für die "Strafanstalten" der Oberbegriff "Vollzugsanstalten" eingeführt, ab 1970 die Bezeichnung "Justizvollzugsanstalten".
Umfang AE: 
7020
Umfang lfm: 
46,2
Zugänglichkeit: 
teilweise zugänglich
Untergruppe: 
Gefangenenbücher und -register
Signatur der Bohemica: 
34-121, 122-130
Bohemica-Beschreibung: 
Dieser Teilbestand enthält die Gefangenenbücher der Justizvollzugsanstalt Bayreuth und ihrer Vorgängerbehörden. Gefangenenbücher sind für den urkundlichen Nachweis des Vollzuges bestimmt. Direkt bei Aufnahme in die Vollzugsanstalt war und ist jeder Gefangene in der Reihenfolge des Zugangs in das Gefangenenbuch einzutragen; dies gilt auch im Falle der Überstellung. Die Gefangenenbücher verzeichnen alle kurz- oder längerfristig in der Anstalt inhaftierten Personen (darunter auch Überstellungen in Konzentrationslager oder zur Militärpolizei), wobei sich darunter nachweislich Personen mit Bohemica-Bezug befinden. Der Teilbestand ist nicht digital recherchierbar, folgende Angaben wurden meist festgehalten: Nummer, Aufnahmetag und -uhrzeit, Name, Beruf, Geburtstag- und Ort, Glaubenszugehörigkeit, die Strafentscheidung bzw. der Haftgrund, die anordnende Vollstreckungsbehörde, Art und Dauer der Haftstrafe, die tatsächliche Verwahrungszeit sowie Austrittszeit und -grund. Beispiele: Nummer: 7446/1912, Name usw.: Karl Becker, Zimmermaler von Gehaag, Distriktspolizeibehörde: kaiserlich-königliche Bezirkshauptmannschaft Eger, Geburt: 7.6.1880, katholisch, eheliche Geburt, ledig, Gericht und Urteilsdatum: Königliches Landgericht Bayreuth, 11.11.1911, Urteil: Vergehen der Körperverletzung, Gefängnisstrafe 8 Monate, Verwahrungsbeginn: 23.6.1912, 11:00 Uhr, Verwahrungsende: 23.2.1913, 11:00 Uhr, Bemerkungen: Aufnahmeverfügung St. Georgen vom 20.11.1911, entlassen. Nummer: 489/1944, Aufnahmetag: 11.8.1944, 16:15 Uhr, Name usw.: Josef Mödler, vom Zuchthaus St. Georgen (Band betrifft "neuen Zellenbau") geboren am 1.8.1905 in Eger, Beruf: lediger Landarbeiter, Strafentscheidung: keine Angabe, Vollstreckungsbehörde: Kripoleitstelle Karlsbad (29.12.1943), Art der Strafe: U.H. (Untersuchungshaft?), Verwahrungsbeginn: 11.8.1944, 16:15 Uhr, Austrittstag: 14.8.44, 9:30 Uhr, Grund des Austritts: Überstellt an Polizeigefängnis Karlsbad. Nummer: 1406/1945, Aufnahmetag: 9.3.1945, Name usw.: Franz Netwal, geboren am 1.10.1903 Dolec (wohl Dolce) bei Pilsen, Beruf: tschechischer Dreher, Strafentscheidung: keine Angabe, Vollstreckungsbehörde: Gestapoleitstelle Pilsen (27.1.1945, 217/40-IV), Art der Strafe: PH (Politische Haft?), Verwahrungsbeginn: 9.3.1945, 16:00 Uhr, Austrittstag: 12.4.45, Grund des Austritts: entlassen, Creussen (wohl "Lager" Creußen, später Flüchtlingslager). Im Bestand der Justizvollzugsanstalt Bayreuth finden sich 87 Gefangenenbücher (Nr. 34-121, teilweise als "Grundbücher"), Zu- und Abgangsbücher und Namensregister ("Renner", "Grundlisten", "Manuale") zu den unterschiedlichen Abteilungen und Vorgängerbehörden. Ein Teil der originalen Überlieferung (Nr. 122-130) der JVA St. Georgen-Bayreuth liegt heute im Nationalarchiv Prag. Darunter finden sich etwa Verzeichnisse zu tschechischen Gefangenen im Zeitraum von 1941-1945. Im Staatsarchiv Bamberg sind Kopien dieser Unterlagen vorhanden. Sie hierzu auch den Aktenvorgang 1446-3/1.
Bemerkungen: 
Die Akten sind teilweise zugangsbeschränkt.

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